Stellplatz gegen Hand bei SCAN
Wir, Niki und Benny und drei Fellnasen, hatten die großartige Möglichkeit mit unserem Camper-Truck den Winter über nach Spanien zu reisen.
Dank Remote-Job konnte Benny seinem Job nachgehen, und ich hatte vor mich in dieser Zeit mit etwas Sinnvollem zu beschäftigen. Das Konzept „Stellplatz gegen Hand“ bietet dafür eine hervorragende Möglichkeit und was liegt nach 35 Jahren Tierschutzarbeit näher, als sich für ein Shelter vor Ort zu engagieren?
Nach einigen Recherchen und E-Mails bin ich bei Barry, dem Leiter von SCAN gelandet. Ein kleines Shelter in der Nähe von Dénia. Alles lief vollkommen unkompliziert ab und so rollten wir Ende Januar dort an. Barry begrüßte uns herzlich und zeigte uns wo wir uns hinstellen durften. Er bot uns zudem an, den eingezäunten Auslauf für unsere Hunde mitzubenutzen – natürlich außerhalb der Öffnungszeiten. Sogar das Büro hätten wir bei Bedarf nutzen dürfen. Da wir vollkommen autark sind, waren Fragen nach Wasser, Strom, etc. schnell geklärt, und wir konnten uns einrichten.
Die Tiere im SCAN werden mit viel Herzblut von den Freiwilligen betreut und jede helfende Hand ist willkommen. Es gibt dort sowohl Katzen als auch Hunde und wir haben bei den Hunden geholfen. Grundsätzlich werden die Hunde in zwei Schichten, morgens und nachmittags versorgt. Das Team ist super nett und wir haben einfach dort angepackt wo es nötig war. Angefangen bei der Zwingerreinigung, über die Futterküche bis zu den Gassigängen. Wir hatten unglaublich viel Freude an der Arbeit und haben entsprechend viel Zeit dort verbracht, aber natürlich ist es jedem selbst überlassen wie viel Zeit er dort investieren möchte. Ich habe recht viel Zeit mit Tylon, einem Hovawart, verbracht. Sein Besitzer war verstorben und Tylon, rassetypisch nicht einfach im Umgang, für mich ein absoluter Traumhund. Er hat ein wenig Training nötig und man muss um die Rasse wissen. Dafür bekommt 'sein' Mensch aber auch einen ganz besonderen Partner.
In Deutschland mache ich in erster Linie Vor- und Nachkontrollen sowie Übergaben. Manchmal sind wir auch Notpflegestelle bei Rückläufern oder beraten Adoptanten nach der Vermittlung. Doch immer geht es dabei um Tiere, die bereits in Obhut waren. Hier ist es anders: Man kämpft an vorderster Front. Dabei begegnet man auch traumatisierten Hunden und erfährt von ihren oft erschütternden Schicksalen – wie etwa Pep und Cassie, deren Besitzer in der Flut von Valencia ums Leben kamen. Für Benny und mich war das auch mental eine Herausforderung. Vor allem bei Tieren, bei denen man weiß, dass sie kaum eine Chance auf eine Vermittlung haben. Sei es, weil sie schon alt sind oder einfach sehr spezielle Bedürfnisse haben.
Leider sind es immer zu viele Tiere und zu wenig helfende Hände, um allen gerecht zu werden. Besonders in den Bereichen Zeit und Training. Wir sind froh, dass wir fast vier Wochen mit diesem großartigen Team verbringen durften und es ein wenig unterstützen konnten. Wir würden jedenfalls gerne wiederkommen und möchten das Konzept „Stellplatz gegen Hand“ und das Tierheim SCAN jedem ans Herz legen, der Tiere liebt, aktiv den Tierschutz unterstützen möchte und dabei viele wertvolle Erfahrungen sammeln will.
Liebe Niki, lieber Benny,
wir freuen uns, dass Euer Aufenthalt bei unserem Partnertierheim SCAN eine so gute Erfahrung war und danken Euch herzlich für Euren Einsatz im Tierschutz und Euren Bericht!
Euer AHE-Team
Hier noch ein paar Eindrücke: