Ein freundliches Hallo.... Ich hoffe, du hast etwas Zeit mitgebracht, damit wir in aller Ausführlichkeit plaudern können.
Ich bin die Calpea, ca. 9/2005 bin ich geboren, meine Bluttests waren negativ. Einen Unfall hatte ich in Calpe. Ich wurde von einem Auto angefahren. Zum Glück fand mich ein lieber Mann, der wandte sich dann um Hilfe für mich an Sigrid.
Ich kam umgehend zum Tierarzt in Altea und dieser stellte fest, dass ich glücklicherweise nicht so schwer verletzt bin. Mein Schwanz war verletzt und musste genäht werden, außerdem hatte ich einen Kieferbruch, der Kiefer wurde verdrahtet. Die Drähte muss ich noch Anfang Mai entfernen lassen. Es behindert mich nur ganz leicht, Dosenfutter kann ich sehr gut fressen. Und dann kann ich ja wieder so richtig zuschlagen und die allertollsten Sachen fressen;-).
Ich bin eine kleine Zuckerbacke und suche nun ganz dringend ein schönes Zuhause mit lieben Dosis. Ich möchte nur in reine Wohnungshaltung, kein Freigang. Ich pass dann auch immer ganz doll auf dich und unser Zuhause auf, so wie es sich gehört:
Ich brauche nicht unbedingt andere Katzen um mich, wenn ich aber allein sein sollte möchte ich nicht mehr als 4 Stunden am Tag auf Dich warten müssen.
Update vom 30.03.09:
Calpea hat sich sehr gut erholt, der TA ist sehr zufrieden mit ihr. Sie muss noch den Draht aus dem Kiefer bekommen, das ist erst noch im April fällig. Calpea ist superschmusig und angenehm, ein Goldstück, die viel Glück hatte. Update vom 13.5.09: Sie macht sich sehr gut auf ihrer Pflegestelle. Sie braucht nicht unbedingt andere Katzen, sie stören sie aber auch nicht. Update vom 16.5.09: Alle Drähte sind entfernt. Sie ist eine liebe, unkomplizierte Katze mit Hunden und Katzen verträglich. Update vom 2.6.09: Calpea ist laut Pflegemama eine Superschmuserin, sollte aber eher zu einer aufgeschlossenen Katze.
Calpe ist bei Birgit in München eingezogen.
Das Geisterhaus
Tom und Toni näherten sich leise und vorsichtig dem leer stehenden Haus.
“Meinst du es ist was dran” flüsterte Tom Toni zu.
“Woran?” entgegnete dieser.
“Das es ein Geisterhaus sein soll?”
“Quatsch” meinte Toni. “Sicher hat der Verwalter diese Gerüchte in Umlauf gesetzt, damit Niemand versucht das Haus leer zu räumen. Steht ja noch alles in voller Pracht da, wie zu der Zeit als der Besitzer gestorben ist, weil die Erbschaftfrage noch nicht eindeutig geklärt werden konnte. Aber darauf fallen zwei so helle Kerle wie wir doch nicht rein. Nachdem wir hier ausgeräumt haben, können wir einige Zeit sorgenfrei leben. Leichter geht´s nicht. Gibt ja nicht mal eine Alarmanlage. Wer so blöd ist, braucht sich nicht zu wundern, wenn er um seine Habe erleichtert wird. Ist ja geradezu eine Einladung. Jetzt sei leise. Das Verwalterhaus steht im vorderen Teil des Gartens. Nicht, dass der uns noch bemerkt.”
Leise schlichen die Zwei weiter bis zur Hintertür des Hauses. Toni zog sein Werkzeug aus der Tasche und nach wenigen Augenblicken hatte er die Tür geöffnet. Beide quetschten sich schnell hinein und schlossen die Tür hinter sich.
“Mach deine Taschenlampe an. Wir fangen mit den hinteren Zimmern an, mal sehen, was es da so gibt. Vorne raus müssen wir vorsichtiger sein, falls der Verwalter noch auf ist, damit er durch das Licht nicht aufmerksam wird” befahl Toni“ allerdings liegen die meisten Menschen nachts um 2.00 Uhr im Tiefschlaf. “Außer den Nachtarbeitern” fügte er leise lachend hinzu. Beide schalteten ihre Taschenlampen ein und sahen sich im Lichtkegel um. Sie standen in einem kleinen Vorraum von dem nur eine Tür abzweigte. Als sie durch diese gingen, standen sie in einer riesigen Küche. Tom, der bevor er vom rechten Weg abkam, eigentlich Koch werden wollte, sah sich interessiert um, leuchtete hier hin und dort hin. Die Kücheneinrichtung bestand aus Kirschbaumholz mit modernsten Geräten und hochwertigen Utensilien. Über dem Herd an der Wand befand sich ein Wandregal mit hochwertigem Kochbesteck, auf der Arbeitsfläche neben dem Herd ein riesengroßer Messerblock, gefüllt mit der besten und teuersten Messerserie. Tom blieb der Mund offen stehen. Eine Traumküche.
“Komm schon” meinte Toni “was willst du mit dem Küchenzeug? Ist doch nichts wert auf dem Markt. Lass uns nach den Bildern, der Münzsammlung und den alten Folianten schauen, die der Kerl in Massen besessen haben soll”.
Sie durchquerten die Küche und öffneten die Tür zur Linken. Gerade als sie in den langen Flur treten wollten, hörte Tom das Klappern von Besteck. Schnell drehte er sich um und leuchtete zurück in die Küche. Einer der Schneebesen am Regal schwang hin und her. “Da” keuchte Tom erschrocken “der Schneebesen bewegt sich. Hier ist Jemand”. Er bewegte hektisch den Strahl der Taschenlampe durch die ganze Küche.
“Ach was” meinte Toni“ der Luftzug beim Öffnen der Tür hat das Zeug in Bewegung gesetzt. Komm jetzt weiter”.
Tom wollte Toni gerade erklären, dass niemals ein so leichter und weit entfernter Luftzug ausreicht um so einen schweren Schneebesen in Bewegung zu setzen, aber dieser war schon in den Flur getreten und auf dem Weg zur hintersten Tür im Flur. Mit einem mulmigen Gefühl im Magen folgte Tom ihm schnell, er wollte auf keinen Fall hier irgendwo alleine sein. Er hörte wie Toni die Tür öffnete und gleich darauf begeistert leise durch die Zähne pfiff.
“Schau dir das an” flüsterte Toni freudig. Auch Tom riss die Augen auf, wohin der Strahl der Lampe traf, blinkte es silbern zurück. Kerzenleuchter, Lampen, Bilderrahmen, kleine Statuen. Schnell öffneten sie ihre Rucksäcke und begannen sie in Windeseile zu füllen.
“Allein mit dem Zeug aus dem Zimmer haben wir ausgesorgt. Das ist der leichteste Einbruch unseres Lebens” erklärte Toni begeistert.
“Aber die Münzsammlung müssen wir unbedingt noch finden. Dafür weiß ich einen Abnehmer, der langt dafür ordentlich in die Tasche”. Nachdem sie jeden Schrank und jede Schublade im Zimmer schnell durchsucht hatten, war klar, hier waren die Münzen nicht.
“Los nach nebenan, vielleicht sind sie da” sagte Toni und die Zwei verließen den durchsuchten Raum. Tom, der vorausging, blieb im Flur erstarrt stehen, so dass der hinter ihm folgende Toni in ihn hineinlief. “Was denn jetzt schon wieder” knurrte Dieser gereizt.
“Hier” quietschte Tom mit vor Angst hoher Stimme. Vor ihnen auf dem Teppichläufer lag eines der großen Messer aus dem Messerblock und die Spitze zeigte direkt auf sie.
“Das lag schon hier, haben wir vorhin nur nicht gesehen” erklärte Toni.
“Niemals” bibberte Tom “ so sauber wie es hier ist? Wer immer hier alles sauber hält, derjenige übersieht auf keinen Fall ein auf dem Boden liegendes großes Messer”.
Während sie noch unsicher auf das Messer starrten, passierte es, das Messer begann sich langsam zu heben und schwebte in der Luft, während die Messerspitze weiterhin unverwandt auf die beiden Diebe zeigte und sich ihnen dann sogar in Kniehöhe näherte. Beide wichen erschrocken Schritt um Schritt zurück. Tom fühlte, wie ihm der Angstschweiß übers Gesicht lief und ein eiskalter Schauer über seinen Rücken rann. Selbst der sonst so mutige Toni keuchte vor Schreck. Dann sprang das Messer regelrecht durch die Luft und schnitt ihnen mit einem Satz den Rückzugsweg in das soeben verlassene Zimmer ab, indem es genau vor der Tür verharrte.
“Raus hier, raus hier, raus hier” konnte Tom nur noch ein ums andere Mal stammeln”. Er nahm seinen gut gefüllten Rucksack, warf ihn in einem verzweifelten Versuch nach dem schwebenden Messer und rannte wie der Blitz in Richtung Küche und Hinterausgang. Toni schrie panisch auf und Tom sah aus dem Augenwinkel, dass er seinen Rucksack zu Boden warf und ebenfalls losrannte. Sie rannten aus dem Haus, durch den Garten und die Strasse entlang in Richtung Dorf. Sie rannten als wäre der Teufel hinter ihnen her. Erst als sie die ersten Häuser des kleinen Dorfes erreicht hatten, ließen sie sich erschöpft zu Boden fallen und jappten keuchend nach Luft. Lange sprach keiner ein Wort. Dann sagte Toni:” Schau dir das an”. Tom sah auf die Stelle an Toni´s Bein, auf die der zeigte. Direkt unter seinem Knie war die Hose aufgeschlitzt.
“Vielleicht sollten wir uns morgen lieber mal bei der Arbeitsvermittlung melden” meinte Tom leise und Toni nickte zustimmend.
Connor war mit sich und der Welt zufrieden. Seine Augen blitzten vor Freude und leise begeistert schnurrend machte er sich daran, das Messer wieder in den Block zu schaffen. Die offene Hintertür schloss er mit einem Schubs seiner Pfoten. Den Rest würde morgen der Verwalter aufräumen. Alles konnte er ja auch nicht alleine machen. Außerdem war er schließlich der Beschützer des Hauses und seiner Besitzer und kein Putzkommando. Seit stolzen 100 Jahren wachte er nun schon über die Sinclair´s und er hatte vor, das auch noch mindestens weitere 100 Jahre zu tun.
Der Unterricht beim Katzen-Geister-Professor Ian MacLean lohnte sich doch wirklich. Die Anderen würden hoch begeistert sein, wenn er ihnen seinen heutigen Einsatz beim nächsten Treffen schildern würde. Leider waren die zwei Diebe so schnell geflüchtet, dass er sein neu erworbenes Können gar nicht ausprobieren konnte - die Augen feuerrot aufleuchten lassen und funkensprühend im Kreis drehen. “Naja, vielleicht kommen sie ja noch mal wieder” dachte Connor hoffnungsvoll.
(©Sonja Mezger)