Vermittelte Tiere

SCHNEEGLÖCKCHEN

Kategorie: Erfolge 2009
Organisation: Katzen

in München - geb. 2002 - kastriert - Wohnungshaltung

Man nennt mich Schneeglöckchen, geb. bin ich ca. 2002. Ich habe eine wunderschöne Zeichnung. Mein Körper ist weiss wie frischgefallener Schnee, dazu einen eleganten schwarzen Schwanz und eine kecke schwarzgesträhnte Stirn.

Mein Frauchen ist leider verstorben und ich fand Zuflucht in München als Pflegekind. Aber zu gerne hätte ich wieder ein eigenes Zuhause mit einem Dosi, den ich stundenlang verwöhnen kann. Ich habe nichts gegen andere Katzen, brauche sie aber nicht unbedingt, mir sind die Menschen viel wichtiger. Ich liebe es Küsschen zu verteilen und ganz dicht bei meinem Menschen zu schlafen. Am liebsten auf dem Brustkorb, da bist Du ganz nahe bei mir und ich kann Deinen Schlaf bewachen, damit Dich keine bösen Träume quälen. Ausserdem führe ich gerne tiefsinnige Gespräche mit meinem Menschen, ich erzähle und antworte auch.

Hektische Bewegungen erschrecken mich oft, ich beruhige mich dann aber gleich wieder und bin schnell wieder an Deiner Seite.

   

Schneeglöckchen ist reserviert für Frau Winterholler aus München.

  


In der folgenden Fabel habe ich mich spontan wiedererkannt - wer weiss....

 

Schicksal einer Schönheit

Ein reicher Mann, der in Schan Yü lebte, besaß eine kluge und außergewöhnlich schöne Katze. Ihre Augen waren goldgelb, die Krallen schimmerten bläulichgrau das Köpfchen war schwarz gesträhnt, der Schwanz tiefschwarz und das übrige Fell weiß wie frisch gefallener Schnee. Ihr Herr liebte dieses Tier über alles.
Ein junger Edelmann, der in der Nähe wohnte, hatte die Katze einmal von weitem gesehen und war vom ersten Augenblick an so von ihr bezaubert gewesen, dass er sie um jeden Preis erringen wollte.
Er bot eines seiner prachtvollsten Pferde zum Tausche an - er erhielt sie nicht! Er wollte seine kostbarsten Edelsteine für sie geben - der Besitzer der Katze lachte ihn aus. Da erklärte er sich bereit, ihm seine schönste und lieblichste Nebenfrau als Gegengabe zu überlassen - er bekam keine Antwort. Ja, selbst für den angebotenen Preis von tausend Goldstücken vermochte er die Katze nicht zu bekommen.
Der Edelmann war verzweifelt. Er musste sie erringen. Endlich ließ er seine Diener nachts in das Landhaus des Mannes schleichen, um das Tier zu stehlen. Das Haus war schwer beschädigt worden - die Katze aber hatten die Einbrecher nicht erlangen können!
Der Besitzer der Katze, der langsam einsehen musste, dass der Edelmann kein Mittel unversucht lassen werde, zu der Katze zu kommen, konnte schließlich nichts anderes tun, als seinen Haushalt aufzulösen und in eine andere Gegend zu übersiedeln. Da er ahnte, dass der Mann nicht davor zurückschrecken werde, dem Tiere auch an dessen neuen Aufenthaltsort zu folgen, reiste er eines Nachts heimlich mit der Katze ab und mietete sich in Kuang Ling im Landhause eines wohlhabenden Kaufmanns ein.
Das Unglück wollte es jedoch, dass sich auch dieser Mann für die Katze, als er sie zum ersten Male erblickte, so sehr begeisterte, dass nun er es wieder war, der hundert Pläne ersann, sie für sich zu bekommen. Aber auch ihm misslangen alle seine noch so gewagten Versuche. Besessen von dem Wunsche, das schöne Tier zu besitzen, versuchte es der Kaufmann eines Tages, die Katze mit vergiftetem Wein zu betäuben.
Das anhängliche Tier wich jedoch niemals von der Seite seines Herrn. So mußte dieser also erst in tiefen Schlaf versetzt werden! Durch eine Reihe von Bestechungen gelang auch dies, und der Kaufmann kam nachts heimlich in das Haus, schlich sich an die beiden heran und stellte der Katze leise und vorsichtig eine Schüssel mit dem betäubenden Weine hin. Zu seiner größten Freude sah er, dass das Tier davon zu nippen begann. Rasch goss er noch ein wenig von dem Weine nach. Die Katze nippte wieder und schob die Schüssel dann mit der Pfote fort. Da erwachte ihr Herr und konnte gerade noch sehen, wie der Kaufmann sich eiligst aus dem Staube machte.
Diese Vorgänge hatten ihn aber in solche Unruhe versetzt, dass er sich noch in derselben Nacht entschloss, das Haus zu verlassen und wieder an einen anderen Ort zu reisen.
Er nahm seine Katze unter den Arm und ging im Dunkeln zum Hafen hinunter. Als er eben nach einem Schiff Ausschau hielt, sah er einen alten Bekannten bei einem Boote stehen. Da dieser im Begriffe war abzureisen, bat er ihn, mit seiner Katze mitkommen zu dürfen, und dies wurde ihm mit Freuden bewilligt.
Als das Schiff am nächsten Morgen den Hoang Ho überquerte, machte der Besitzer der Katze eine ungeschickte Bewegung, glitt aus und fiel in den Fluss. Das Tier, das seinen Herrn in den Wellen verschwinden sah, sprang ihm augenblicklich nach und versuchte, ihn an seinen Kleidern ans Ufer zu ziehen. Aber alle Bemühungen, ihn zu retten, misslangen, und schließlich verlor es die Kraft und wurde gleichfalls von den Fluten in die Tiefe gezogen.
In der folgenden Nacht hatte ein Freund des Ertrunkenen einen recht ungewöhnlichen Traum. Er sah seinen Freund aus weiter Ferne winken und meinte, ihn rufen zu hören: „Meine Katze und ich haben uns zum Tempel der Götter Guan Yin geflüchtet! Wir sind nicht tot!"
Voll Besorgnis ging er am nächsten Morgen zu dem besagten Tempel und sah dort zu seinem größten Kummer die von den Wellen angeschwemmten Leichen seines Freundes und der Katze unterhalb der Terrasse liegen. Tieftraurig kaufte er einen Sarg und bettete die treue, schöne Katze an die Seite ihres Herrn.